Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für Juni, 2008

Albert Einstein zur Mathematik und zum Mathematismus

Ich beziehe mich auf meinem Blog-Eintrag 2008, Jahr der Mathematik oder des Mathematismus? und zitiere Aussagen von Albert Einstein, die m.E. ganz gut in diesem Kontext passt:

Soweit sich die Gesetze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher; soweit sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit

(Albert Einstein)
Rede vor der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin, 27. Januar 1921

und

„Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.“

und

„Mathematik ist die perfekte Methode, sich selbst an der Nase herum zu führen.“

und (zu einem Kind)

„Mach‘ dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

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Die Philosophie ist tot

Ich wiedergebe nachstehend eine kleine Fortsetzung des Austausches im Forum „Auf zur Wahrheit“ aus meinem gestrigen Blog-Eintrag Die relativistischen Effekten finden nur im Kopf des Beobachters statt:

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Jocelyne Lopez:
Ich meine nämlich, wenn ich einen Wagon beim Vorbeifahren kürzer sehe, dass sich in der Natur, in der Außenwelt rein gar nichts ändert. Es ändert sich nur etwas in meinem Gehirn, durch die Wahrnehmung meines Sinnesapparates, durch die Optik. Da verändert sich in der Natur rein gar nicht, es verändert sich nur was in meiner Innenwelt. Anders gesagt: Es ist eine Eigenschaft unseres menschlichen Sinnesapparates, Perspektiven wahrzunehmen, das ist kein physikalischer Prozess in der Außenwelt, das ist ein biologischer Prozess in der Innenwelt des Beobachters.
Genauso ändert sich z.B. die Höhe eines Turmes in der Außenwelt kein bisschen, wenn ich ihn vom Weit ganz klein sehe und er immer größer wird, wenn ich immer näher komme.

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Massimo:
Hmm, sehr interessant!! Das ist alles nur „Einbildung“, d.h. ein Bild das sich im Hirn des Beobachters zusammensetzt. Erst dort. Der Turm ist natürlich immer gleich gross, aber in grösserer Entfernung scheint er kleiner!!!! Wenn wir durch ein Fernglas schauen, scheint der Turm wieder grösser, er wird nicht kleiner!!!!! Wenn also Ausserirdische mit riesigen Augen so etwas wie die Relativitätstheorie aufstellen würden, wäre diese eine ganz andere als unsere, und das einfach nur weil sie grössere Augen haben!!!!!! Wieso sehen das die Physiker und ihr Held, der Einstein, nicht einfach ein?? Ist doch logisch!!!!!

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Jocelyne Lopez:
Genau Deine Überlegungen waren auch der Anfangspunkt meiner persönlichen Hinterfragung der Relativitätstheorie vor 4-5 Jahren, jedoch nicht mit Ausserirdischen, sondern mit Eulen…

Dies ist ein grundlegendes Problem der Grenze unserer Erkenntnismöglichkeiten als Menschen, das ist ein erkenntnistheoretisches Problem. Die Physiker und Mathematiker erkennen es nicht und ignorien es drastig. Die Philosophen und Erkenntnistheoretiker können zwar auch damit die Relativitätstheorie widerlegen, aber Philosophen und Erkenntnistheoretiker haben schon lange den Platz vor den Naturwissenschaftlern geräumt. Die Philosophie ist tot. Die heutigen Erkenntnistheoretiker und Philosophen sind in meinen Augen Angsthasen, die sich von den Naturwissenschaften und der Mathematik hoffnungslos einschüchtern lassen haben. Die sich unfähig, sich zu engagieren und klar Position zu aktuellen Problemen zu nehmen. Sie produzieren nur Binsenwahrheiten und allgemeine Lebensweisheiten à la „man kann es so sehen oder man kann es auch so sehen„, typisch Philosoph, also etwas, was jeder Mensch auch ohne Philosophen seit aller Ewigkeit weist und womit auch kein Mensch was anfangen kann.

Von den Philosophen und Erkenntnistheoretikern, die sich wirklich engagieren und klar Position im Hinblick auf die Relativitätstheorie und ihre erkenntnistheoretische Unhaltbarkeit beziehen, ist mir eigentlich nur Helmut Hille bekannt, und er hat eben das Problem der Relativitätstheorie als irreführende Produktion des Gehirns eines Beobachters, das wir soeben kurz angesprochen haben, auch in einem Vortrag bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vor kurzem vorgestellt, siehe mein Blog-Eintrag: Helmut Hille: Der Humanfaktor in der Wissenschaft .

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Massimo:
Danke für den Link zu Herrn Hille!! Auf der von Ihnen angegebenen Seite ist leider nicht der ganze Text zu sehen, sondern nur die Auszüge!!! Gibt es vieleicht mehr davon?

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Jocelyne Lopez:
Der Link zum kompletten Vortrag von Helmut Hille ist auch in meinem Blog-Eintrag angegeben (rot hinterlegt), aber ich gebe Dir es hier auch: http://www.helmut-hille-philosophie.de/anhang5.html

Vielleicht interessiert Dich auch über die Rolle des Beobachters in der Relativitätstheorie sein Essay Rätselhafter Einstein, wo Hille die These vertritt, dass Einstein unter einer besonderen Form von Autismus gelitten hätte. Mitte Juni 2008 wurde auch eine dreiteilige ARTE-Sendereihe „Expeditionen ins Gehirn“ auf 3Sat erneut ausgestrahlt, dabei ging es um die Autismusforschung, die ganz wesentliche Einblicke in das menschliche Gehirn gewonnen hat. Am 11. Juni kam auch Teil 2 Der Einstein-Effekt (die Sendereihe habe ich persönlich nicht gesehen).



Die relativistischen Effekten finden nur im Kopf des Beobachters statt

Ich komme zurück auf einen zentralen Streitpunkt im Rahmen der Relativitätstheorie, der zum Beispiel von G.O. Mueller analysiert und hervorgehoben wurde, siehe mein Eintrag in diesem Blog Koennten sich vielleicht die Relativisten darüber einigen, ob der relativistische Effekt ‘Längenkontraktion‘ Anschein oder Realität sein soll?

Wendet man sich diesen beiden grundlegenden Effekten zu, so stößt man auf eine Frage, die man bei einer angeblich bestätigten und allgemein akzeptierten Theorie nicht mehr vermuten würde: nämlich ob die behaupteten Effekte wirklich seien oder nur Scheineffekte. (G.O. Mueller)

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Diese Problematik wird auch in einem kleinen Austausch im Forum „Auf zur Wahrheit“ besonders ersichtlich:

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Jocelyne Lopez:
Es handelt sich hier überhaupt nicht um eine Umrechnung zwischen verschiedenen Maßeinheiten…
Hier wird nur mit Maßeinheit „Meter“ und Maßeinheit „Sekunde“ gerechnet, wenn man die Formel einer Fortbewegungsgeschwindigkeit anwendet: Strecke / Zeit. Genauso wie es Einstein für die Lichtgeschwindigkeit anwendet.

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Chris_XY:
Nein, in einem System hast du die Strecke X und in dem anderen die Strecke X‘.
Wenn du von einem System ins andere transformieren willst, musst du von der Einheit X in die Einheit X‘ umtauschen.
Je nach Geschwindigkeit oder gar Beschleunigung ändert sich dabei der Umrechnungskurs. Und wie, das will die RT beschreiben.

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Jocelyne Lopez:
Es gibt keine zwei Strecken, keine drei Strecken, keine vier Strecken, keine unzähligen Strecken für die Messung einer Strecke, es gibt nur eine einzige Strecke!

Das ist die Strecke, die man gemäß anerkanntem und gültigem Meßvorschrift mit ruhendem Beobachter bei ruhender Strecke misst. Sowie sogar Einstein hochpersönlich es definiert: Es sei L die Länge eines ruhenden, starren Stabs, die mit einem ebenfalls ruhendem Maßstab gemessen wird. […] Du würdest z.B. große Schwierigkeiten haben, die genaue Länge eines fahrenden Wagons zu messen, oder? Und wenn Du den Wagon ganz kurz an Dich vorbeifahren siehst, das ist nur eine optische Täuschung. In Wirklichkeit ist der Wagon beim Fahren nicht kürzer geworden, er hat die Länge beibehalten, die man misst, wenn er ruht.

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Chris_XY:
Laut RT nicht.

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Jocelyne Lopez:
Wenn ich einen Wagon beim Vorbeifahren kürzer sehe, das ist eine optische Täuschung, eine Erscheinung meines Sinnesapparats. Ich sage, dass der Wagon in Wirklichkeit die Länge beibehält, die gemessen wird, wenn er ruht.

Und Du? Sagst Du, dass der Wagon sich real, materiell verkürzt hat, wenn er bei Dir vorbeifährt?

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Chris_XY:
Wieso sage ich das plötzlich? Darum geht es doch: Der Raum krümmt sich.

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Jocelyne Lopez:
Ich verstehe zwar nicht, was Du damit meinst, dass „der Raum sich krümme„, wenn Du einen vorbeifahrenden Wagon kürzer siehst, das macht für mich keinen Sinn, aber ich verstehe auf jeden Fall daraus, dass Du der Meinung bist, dass ein physikalisches Phänomen sich in der Natur dann abspielt, in der Außenwelt. Da verändert sich was in der Natur, in der physikalischen Außenwelt. Einverstanden?

Das ist ein wesentlicher und grundlegender Unterschied zu meiner Auffassung:

Ich meine nämlich, wenn ich einen Wagon beim Vorbeifahren kürzer sehe, dass sich in der Natur, in der Außenwelt rein gar nichts ändert. Es ändert sich nur etwas in meinem Gehirn, durch die Wahrnehmung meines Sinnesapparates, durch die Optik. Da verändert sich in der Natur rein gar nicht, es verändert sich nur was in meiner Innenwelt. Anders gesagt: Es ist eine Eigenschaft unseres menschlichen Sinnesapparates, Perspektiven wahrzunehmen, das ist kein physikalischer Prozess in der Außenwelt, das ist ein biologischer Prozess in der Innenwelt des Beobachters.

Genauso ändert sich z.B. die Höhe eines Turmes in der Außenwelt kein bisschen, wenn ich ihn vom Weit ganz klein sehe und er immer größer wird, wenn ich immer näher komme.

Dieser biologische Prozess des Perspektivsehens ist uns als Menschen angeboren, er gehört zu unserer Erfahrung der Welt seit der ersten Sekunde nach unserer Geburt (bzw. sobald ein Säugling sehen kann) und findet von uns ungesteuert in unserem Gehirn milliardenfach jede Sekunde statt.

Das ist der wesentliche und grundlegende Unterschied zwischen Deiner und meiner Auffassung, wie ich sie bis jetzt zumindest von Dir verstanden habe:

– bei Dir handelt es sich bei Änderungen der Größe eines Objektes um einen physikalischen Prozess, der in der Natur, in der Außenwelt stattfindet.

– bei mir handelt es sich bei Änderungen der Größe eines Objektes um einen biologischen Prozess, der ausschließlich in unserem Gehirn, in unserer Innenwelt stattfindet.

Jocelyne Lopez:
Wann werden sich übrigens die Relativisten mal zutrauen, die genauen Maßen einer Fata Morgana mit 40 Kommastellen zu messen?
:wink:

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Massimo:
Sehr witzig!!! :wink:
Wahrscheinlich versuchen die Physiker das, nachdem sie die Masse der Seele bestimmt haben!!!! 
Die relativistische Masse wohlgemerkt!!!!!!:wink:



2008, Jahr der Mathematik oder des Mathematismus?

Am 27.06.08 habe ich folgende E-Mail an die Fakultät für Mathematik von 12 deutschen Universitäten (willkürlich ausgesucht) geschrieben: Magdeburg, Würzburg, Ulm, Göttingen, Frankfurt, Tübingen, Regensburg, Hannover, Hamburg, Marburg, Stuttgart, Düsseldorf:

Betr.: 2008, Jahr der Mathematik oder des Mathematismus? 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich erlaube mir als Physik- und Mathematiklaiin Sie um die Lösung eines Paradoxons zu bitten, das ich im Rahmen des Postulats Einsteins aus seiner Speziellen Relativitätstheorie mit einem Gedankenexperiment veranschaulicht habe, wonach die Relativgeschwindigkeit eines Lichtstrahles konstant zu allen beliebig bewegten Beobachtern sei.

Dieses Gedankenexperiment ist in meinem Blog unter folgendem Link kurz dargestellt:

Was würde am Strand passieren?

sowie weitere persönliche Überlegungen darüber, die sich aus sehr regen Austauschen in Diskussionsforen ergeben haben:

  1. Das Strand-Paradoxon
  2. Die Mathematiker der Relativitätstheorie sind ganz schön doll auf den Kopf gefallen
  3. Georg Galeczki und Peter Marquardt: Transformationen als Gaukler
  4. Juni 2008: Jocelyne Lopez schreibt an Prof. Dr. Juergen Richter mit Kopie an Frau Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung
  5.  Breitet sich eine Wasserwelle anders als eine Lichtwelle aus?
  6. Die Fehlbarkeit der Mathematik

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich von Ihrem Institut eine für Mathematik- und Physiklaien geeignete Antwort in allgemein verständlicher Sprache erhalten würde und bedanke mich recht herzlich im voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez

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N.B.: Da die Frau Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, mir am 14.08.06 antworten ließ, dass die „Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung unter den Experten in der Wissenschaft selbst zu diskutieren sind“ und wohl unter der Bezeichnung „Experte in der Wissenschaft“ die Universitätsprofessoren meinte, wäre es konstruktiv und sicherlich weiterbringend, wenn interessierte Leser, die Kontakte zu Mathematik-Professoren haben (zum Beispiel Studenten) meine Anfrage auch an anderen Universitäten weiterleiten würden.



Die Fehlbarkeit der Mathematik

Ich komme auf mein Gedankenexperiment Was würde am Strand passieren? zurück und auf Austausche mit Teilnehmern in einer Diskussion im Forum „Auf zur Wahrheit„, die genauso wie ich sich nicht vorstellen können, dass eine Welle eine konstante Relativgeschwindigkeit zu bewegten Beobachtern haben kann:

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Chris_XY:

Naja Naturgesetze müssen ja nicht zwingend der menschlichen Intuition folgen. Manchmal muss man sich eben mit mathematischen Formeln begnügen, die die Wirklichkeit zwar beschreiben, die man sich aber nicht so recht vorstellen kann.

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Jocelyne Lopez:

Ich halte Deine Entscheidung, man solle sich mit einer mathematischen Formel begnügen, für falsch.

Die Mathematik ist in der Tat eine Sprache, die die Natur beschreibt.

Wenn die Mathematik ein Phänomen beschreibt, das jedoch kein Mensch je in der Natur erfahren hat und auch kein Mensch weder mit seinem logischen noch mit seinem magischen Denken nachvollziehen kann, ist höchste Vorsicht geboten und man muß erst einmal unbedingt untersuchen, woran es liegt, bevor man entscheidet, dass die mathematische Beschreibung zwar unverständlich und unerfahrbar für alle Menschen ist, einschließlich für die Mathematiker selbst, jedoch richtig sei.

Man muß also unbedingt untersuchen woran es liegt, bevor man sich auf die Unfehlbarkeit der Mathematik blind verlässt, und hier schlage ich eine kleine Analyse der Umstände vor, die zu einer falschen Beschreibung der Natur durch die Mathematik führen können:
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1) Unbestritten kann man rein formell mit der Mathematik alles beschreiben, etwas Falsches und etwas Wahres. Man kann zum Beispiel eine falsche Theorie mathematisch korrekt beschreiben, das ist gar kein Problem, das passierte und passiert immer noch unzählige Male in der Wissenschaft. Die Mathematik entscheidet nämlich nicht über den Wahrheitsgehalt von Theorien und Annahmen, sie entscheidet nur über den Wahrheitsgehalt ihre eigenen Methoden und Regeln. Genauso wie man in einer natürlichen Sprache eine wahre oder eine falsche Aussage syntaktisch und grammatikalisch ganz korrekt aufbauen kann: Die Tatsache, dass die Aussage syntaktisch und grammatikalisch ganz korrekt aufgebaut wurde ist kein Beweis, dass diese Aussage wahr ist, oder? Ich meine, das leuchtet jedem ein.

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2) Unbestritten ist auch, dass die Mathematik rein formell sehr leicht falsche Aussagen gezielt produzieren kann, die im Ergebnis ihre eigenen Regeln verletzen und damit als ungültig erklärt werden: Das sind die unzähligen mathematischen Taschenspielertricks, die von den Mathematikern selbst als Spielereien und Unterhaltung bewußt erfunden werden, und womit sie auch selbst die Grenze ihrer Disziplin erkennen und aufzeichnen wollen.

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3) Mathematiker stoßen aber auch manchmal ungewollt auf die Grenze ihrer eigenen Disziplin mit Paradoxen, die zwar die Regeln ihrer Disziplin formell nicht verletzen, jedoch als falsch und ungültig erkannt werden, weil sie mit der Natur und der Erfahrung, sowie mit dem logischen oder dem magischen Denken der Menschen unvereinbart sind. Zwei Beispiele von solchen mathematischen Paradoxen wurden z.B. in meinem Thread im Forum von Ekkehard Friebe Ist die Mathematik eine Wissenschaft oder eine Sprache? sehr ausführlich untersucht und besprochen. Ein Teilnehmer hat dort zwei Beispiele gebracht, die mathematisch zwar fehlerfrei dargestellt werden könnten, jedoch zu unlösbaren Paradoxen und zu unzulässigen Folgerungen in der Realität führten: Passagiere stiegen aus einem Bus aus, bevor sie eingestiegen waren, oder ein Termin für einen Ausflug konnte nie festgesetzt werden und stattfinden.

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Genauso wie ich mir nicht vorstellen kann, dass 2 = 3, dass ein Passagier aus einem Bus aussteigen kann, bevor er eingestiegen ist, dass ein schnelles Auto mich langsamer überholen kann als ein langsames Auto, dass ein Termin nie festgelegt werden kann, genauso wenig kann ich mir vorstellen, dass ein Objekt eine konstante Relativgeschwindigkeit zu bewegten Beobachtern haben kann. Weil all dieser „kontra-intuitiven“ und unerfahrbaren Phänomenen auf der Fehlbarkeit der Mathematik beruhen.

(Jocelyne Lopez)



Breitet sich eine Wasserwelle anders als eine Lichtwelle aus?

Ich komme zurück auf mein Gedankenexperiment in diesem Blog Was würde am Strand passieren? und gehe hier auf einen häufig vorgebrachten Einwand der Relativisten ein, wonach die Analogie mit einer Wasserwelle hier unzutreffend und unzulässig sei, weil eine Lichtwelle andere physikalischen Beschaffenheiten als eine Wasserwelle habe, siehe zum Beispiel mein Beitrag#451 im Forum „Auf zur Wahrheit:

Eine Geschwindigkeit ist ja ein abstrakter mathematischer Parameter und es spielt überhaupt keine Rolle, WAS sich von A nach B bewegt und WIE es sich von A nach B bewegt! Erfasst wird bei der Messung einer Geschwindigkeit nur, dass ein „Etwas“ sich von A nach B bewegt, berechnet mit der Formel Weg/Zeit – die übrigens Albert Einstein selbst für die Geschwindigkeit eines Lichtstrahls in seiner Speziellen Relativitätstheorie zugrundelegt. So wurde in der Tat auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts immer bestimmt. Ob ein Schmetterling sich von A nach B bewegt, eine Schlange, ein Auto, ein Flugzeug, eine Wasserwelle, eine Springmaus, ein Lichtsignal, ein Fisch, ein Elektron, ein Schall oder sonst was, spielt es für die Ermittlung einer Fortbewegungsgeschwindigkeit absolut keine Rolle: Gemessen wird nur der Abstand zwischen A und B und die Dauer der Bewegung zwischen A und B, mehr nicht. Die Eigenschaften des bewegten Objektes oder die Form seiner Bewegung spielen bei der Berechnung einer Geschwindigkeit überhaupt keine Rolle und werden nicht berücksichtigt.

Nicht nur, dass die Beschaffenheiten und die Form der Bewegung eines bewegten Objektes bei der Ermittlung seiner Fortbewegungsgeschwindigkeit grundsätzlich nicht berücksichtigt werden, muß man auch bedenken, dass sein Verhalten auf der Strecke sogar oft nicht einmal beobachtbar ist.

Im Falle des Lichts weiß nämlich zum Beispiel kein Mensch bis heute noch – Einstein noch weniger – was Photonen sind (Teilchen? immaterielle Energie?) und in welcher Form es sich ausbreitet (strahlenförmig? wellenförmig? spiralenförmig? in Zickzack? impulsförmig? chaotisch?), sowie ob es ein Trägermedium gibt oder nicht, und wie dieses Trägermedium beschaffen ist oder nicht, was alles uns nicht gehindert hat, die Geschwindigkeit eines Lichtsignals von A nach B zu ermitteln und mit 299.792.458 km/s administrativ festzusetzen, oder? Was der Beweis ist, dass die Beschaffenheit und die Form der Bewegung eines Objekts absolut keine Rolle spielen, um seine Fortbewegungsgeschwindigkeit zu ermitteln.

Außerdem wird – wie schon mehrfach gesagt und auch nicht widersprochen – die relativistische Geschwindigkeitsaddition nicht für die Ermittlung der Geschwindigkeit des Lichtes angewandt (was übrigens ein weiterer Widerspruch ist), sondern für die Ermittlung der Relativgeschwindigkeit zwischen beliebigen Objekten, wie zum Beispiel zwischen einer Wasserwelle und Strandgästen. Man darf also mein Gedankenexperiment ruhig durch andere beliebigen Gedankenexperimenten ersetzen, zum Beispiel mit einer Kanonenkugel, einem Auto oder einem Löwe, das ändert nichts an der Problematik. Und ich kann mir genauso wenig vorstellen, dass eine Kanonenkugel, ein Auto oder ein Löwe jeweils eine konstante Relativgeschwindigkeit zu allen bewegten Beobachtern haben könnten…

(Jocelyne Lopez)



Juni 2008: Jocelyne Lopez schreibt an Prof. Dr. Juergen Richter mit Kopie an Frau Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung

Am 25. Juni 2008 habe ich folgende E-Mail an Prof. Dr. Jürgen Richter geschrieben, Mitarbeiter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, mit offener Kopie an Frau Dr. Annette Schavan, Bundesministerin

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Betr.: Kritik der Einsteinschen Relativitätstheorie

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Richter,

Ich komme zurück auf Ihre E-Mail vom 09.05.07
(siehe http://www.ekkehard-friebe.de/Lopez-an-Bundestagsabgeordnete.pdf)
und auf Ihre Information, ich solle meine Frage bzgl. des Postulats Einsteins, die Lichtgeschwindigkeit sei konstant zu allen bewegten Beobachtern, an das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik / Einstein-Institut in Potsdam-Golm richten.

Trotzt Erinnerung hat jedoch diese Stelle meine Frage bis jetzt leider nicht beantwortet.

Am 17. Juni 2008 habe ich erneut eine Frage bzgl. dieses Postulats im Rahmen eines persönlichen Gedankenexperiments an die Webseite „Einstein-Online“ vom Max-Planck-Institut gerichtet, siehe

Was würde am Strand passieren?

Da jedoch erfahrungsgemäß der Redakteur dieser öffentlichen Webseite, Herr Dr. Markus Pössel, keinen Hehl aus seiner Aversion für die Hinterfragung der Relativitätstheorie macht (siehe Die Kritiker der Relativitätstheorie sind „cranks“), habe ich gar keine Hoffnung, dass meine Frage von dieser Stelle je beantwortet wird.

Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Richter, als Physiker und Mitglied des Welt-der-Physik-Lenkungsausschusses für das BMBF, meine Frage im Rahmen dieses Gedankenexperiments selbst zu beantworten bzw. zu veranlassen, dass sie von einem Ihrer Mitarbeiter beantwortet wird. Zu dieser Bitte fühle ich mich ermuntert durch die erklärte Zielsetzung des öffentlichen Projekts Welt der Physik:

Für wen ist Welt der Physik?

weltderphysik.de wendet sich in erster Linie an wissenschaftlich interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch an Studierende, Lehrkräfte und Schüler. Außerdem haben Entscheidungsträger und Medienvertreter Gelegenheit, sich einen Einblick in die Welt der Physik zu verschaffen.

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Auch im Interesse der Allgemeinheit vor dem Hintergrund der erheblichen, langjährigen und bedenklichen Störung des öffentlichen Rechtsfriedens im Internet durch die Hinterfragung und Kritik der Relativitätstheorie, worüber ich Frau Bundesministerin Dr. Annette Schavan wiederholt informiert habe, wäre eine fachliche Stellungnahme von der Seite der öffentlichen Entscheidungsträger über diesen zentralen Streitpunkt der Speziellen Relativitätstheorie Einsteins seit mehr als 100 Jahren von großer Bedeutung und würde sicherlich Abhilfe bringen.

Ich bedanke mich im voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez

Kopie an:
Frau Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung
(über die Webseite des Deutschen Bundestages)



Boris Cyrulnik verkörpert ein Beispiel der Menschlichkeit, der Zuversicht und der Freiheit

Ich komme zurück auf meinen Blog-Eintrag Die armseligen, miesen, kleinen Ganoven aus dem Forum Alpha Centauri und wiedergebe hier einen Austausch aus dem Forum Politikforum.de mit dem anonymen Administrator „galileo2609“ des Hetz- und Stalkerforums „Alpha Centauri„, der seit Jahren aus seiner Anonymität heraus tagtäglich rund und die Uhr sich als Opfer des Holocausts fühlt und seine Mitmenschen mit extremer Brutalität im Internet überfällt, ob namentlich genannt oder pauschal, wenn sie nicht seine wissenschaftlichen Auffassungen teilen, insbesondere die Kritiker der Relativitätstheorie, aber auch die Tierversuchsgegner:

„galileo2609″ – 22.06.08 – 20:54 Uhr – Beitrag # 4636

Nun, Frau Lopez, um Klartext zu reden, bevor sie diese Ungeheuerlichkeiten auch noch in ihren Gammelblog stellen, fordere ich sie zur Erklärung auf, wie sie zu diesen die Würde der Opfer des Holocaust verletzenden Äusserungen kommen! Und, es wäre angebracht, wenn sie sich dafür öffentlich entschuldigen würden, sollten diese einem Moment der Unzurechnungsfähigkeit entsprungen seien.

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Jocelyne Lopez – 22.06.08 – 21:44 Uhr – Beitrag # 4640

Ich stehe für jede einzelne Zeile gerade, die ich im Internet geschrieben habe. Zeige mich also an, anonyme „galileo„, kein Problem. Noch einmal:

Ich stehe zu jeder einzelnen Zeile, die ich im Internet geschrieben habe und würde sie auch vor Gericht wiederholen. Vor jedem Richter. Einmal, zweimal oder so oft sie es von mir hören wollen.

Zeige mich also an, nicht so große Sprüche, Du belästigst langsam jeden seit Jahren in der Forenlandschaft mit Deinen persönlichen psychischen Problemen. Wenn Du Dich tagtäglich als Holocaustopfer in Deinem Leben fühlst, dann ist das Dein persönliches Problem, geh zum Psychiater oder zum Psychologen, sie werden Dir vielleicht helfen können. Das ist aber weder mein Problem noch das Problem des Publikums der Foren noch das Problem der Kritiker der Relativitätstheorie oder der Tierschützer.

Ich empfehle Dir zum Beispiel wärmsten einen Autor, der persönlich ein Holocaustopfer ist, ein wunderbarer Mensch, vielleicht kann Dir sein Beispiel helfen, wie es mir auch geholfen hat, siehe eine Vorstellung im Forum von Ekkehard Friebe:

Hallo JGC!

Ich habe mich in Deiner Homepage ein bisschen umgesehen, und dabei ist mir Deine Seite „Kriegspsychose“ aufgefallen. Ich habe mich wegen der Vorwarnung nicht getraut sie zu lesen, ich kann keine Gräueltaten vertragen, aber ich bin gleich auf die Idee gekommen, Dir einen Autor vorzustellen, den Du wahrscheinlich nicht kennst, weil er in Deutschland leider kaum bekannt ist, aber der Dich möglicherweise bei dieser Thematik interessieren könnte: Der Psychiater und Verhaltensforscher Boris Cyrulnik, der für seine langjährigen Forschungsarbeiten, seine neuartige Theorie über die „Résilience“ und sein persönliches Engagement für die Opfer von Gewalt in Kriegsgebieten in Frankreich sehr bekannt und geschätzt ist. Den Mann finde ich fantastisch!

Am besten stelle ich Dir eine Rezension auf Deutsch von seinem letzten Buch vor, die ich im Internet gefunden habe, und die seine Ansätze und seine Theorie m.E. sehr gut vorstellt (der Text ist also nicht von mir, sondern wahrscheinlich von der Übersetzerin Elisabeth Thielicke):

Mein Lebensglück bestimme ich
Kremayr & Scheriau
Aus dem Französischen von Elisabeth Thielicke
Originaltitel: Les Vilains Petits Canards
ISBN: 3-218-00702-X
Erscheinungstermin: Februar 2002

Buch

In seinem neuen Buch belegt der Psychiater und Verhaltensforscher Boris cyrulnik, Shootingstar unter Frankreichs Psychologen, anhand prominenter Lebensläufe seine These vom Glück, das aus dem Unglück erwachsen kann.

Alles begann mit dem Prozess gegen den französischen Kriegsverbrecher Papon. Er wurde unter anderem beschuldigt, für den Tod von Rosa und Aaron cyrulnik und die Verschleppung ihres Sohnes Boris während der deutschen Besatzung verantwortlich zu sein. Boris cyrulnik entging damals nur knapp dem Tod und schwieg fortan über die traumatischen Erlebnisse seiner Kindheit. Er wurde ein angesehener Psychiater und Verhaltensforscher. Doch mit dem Papon-Prozess wurden seine Kindheitserlebnisse publik, und cyrulnik beschloss, sein Schweigen zu brechen.

In seinem Buch „Die Kraft, die im Unglück liegt“ stellt er sein persönliches Schicksal ins Zentrum seiner langjährigen Forschungsarbeit. Seine Hauptthese: Opfer von schweren seelischen und körperlichen Verletzungen insbesondere in der Kindheit sind nicht dazu verdammt, lebenslang Opfer zu bleiben. Das wäre ein später Sieg der Peiniger. Vehement wendet sich cyrulnik gegen den Determinismus, der Trauma-Opfern ewiges Leiden aufdrängt. Für Boris cyrulnik ist das Trauma eine Herausforderung, alle Überlebensenergien zu mobilisieren. Wie die Auster, die sich dem eindringenden Sandkorn widersetzt und eine wunderschöne Perle wachsen lässt, setzt beim Menschen die Erfahrung von Schmerz und Verlassenheit ein ungeheures Potenzial frei. Intellektuelle Kraft, Fantasie und Empfindsamkeit für die Möglichkeiten eines geglückten Lebens lassen eine neue Persönlichkeit wachsen. cyrulnik löste mit seinen Überlegungen eine Welle von Zustimmung aus; sein Buch eroberte die französischen Bestsellerlisten.

In seinem neuen Buch „Mein Lebensglück bestimme ich“ untermauert er seine Idee von den verletzten Siegern, die durch eigene Kraft das Trauma besiegen und seelische Stabilität erlangen, mit zahlreichen Biografien aus Kultur und Geschichte. Sei es Charles Dickens oder Leo Tolstoi, sei es George Sand oder Maria Callas, Honoré de Balzac oder Georges Brassens – sie alle haben als Kinder schwere seelische und körperliche Ausbeutung erlebt, wurden gedemütigt und ausgestoßen. Doch sie alle haben in einem gewaltigen kreativen Akt der traumatischen Vergangenheit, die sie fast zu zerstören drohte, ein neues Leben abgerungen. Damit sind sie nicht länger Geiseln ihrer Geschichte; sie haben „die Verzweiflung in eine Hymne an die Freude“ umgewandelt.

Es geht cyrulnik bei seiner Darstellung nicht darum, das Leiden zu glorifizieren. Doch sein eigenes Schicksal und seine langjährige Arbeit mit traumatisierten, verwaisten Kindern überall auf der Welt haben ihn gelehrt, dass der Teufelskreis von Ausbeutung und lebenslanger Opferrolle zutiefst unmenschlich ist. Jeder ist seines Glückes Schmied – und das ist mehr als ein wohlfeiles Sprichwort. Jeder Mensch strebt danach, glücklich zu sein, und sowohl seine Seele wie sein Körper bergen ein gewaltiges Potenzial, diesem ersehnten Lebensglück ein Stück näher zu kommen. Dass diese positive Botschaft nicht nur Menschen mit extremen traumatischen Erfahrungen betrifft, belegen die sensationellen Erfolge der Bücher von Boris cyrulnik. Er ermutigt jeden, in der Verzweiflung die Hoffnung zu sehen, die Freiheit, sich trotz aller Widrigkeiten des Lebens für das Glück zu entscheiden.

Zitate

»Wenn ich als Kind in einer intakten Familie aufgewachsen wäre und ein ausgeglichenes Wesen gehabt hätte, mein Leben hätte sich sicher anders entwickelt. Vermutlich wäre ich Bademeister geworden, oder Tango-Tänzer – Jobs, mit denen ich mein Medizin-Studium finanzierte. Nun war ich aber ein Außenseiter, gezwungen, meine Kreativität unter Beweis zu stellen. So habe ich mich für die Psychiatrie entschieden.«

»Wie wollen Sie mit Ihren Verletzungen umgehen? – Stöhnen, leiden, selbst verletzen … oder etwa, indem Sie das eigene Leid in ein Kunstwerk verwandeln, in Engagement für eine sinnvolle Sache, in eine kämpferische Geisteshaltung? – In der Antwort liegt die wahre Herausforderung des persönlichen Glücks

Boris cyrulnik in VIVA

Autor

Wer ist Boris cyrulnik? – Die Frage beantwortet der Autor gerne zusammenfassend mit der ihm eigenen Selbstironie: 104 Kilogramm auf 1,85m, keine Muskeln, reines Fettgewebe aus Vorkriegszeiten.

Boris cyrulnik wurde 1937 in Bordeaux geboren. Seine Eltern, aus Russland eingewanderte Juden, starben in Konzentrationslagern. Er selbst entging nur knapp dem Tod. Als Psychiater und Verhaltensforscher lehrt cyrulnik heute an der Universität von Toulon. Seine psychologischen Sachbücher sind in Frankreich allesamt Bestseller.

Liste der lieferbaren Titel
Die Kraft, die im Unglück liegt (Go-TB 15109)

Und auch ein Link zu einem Interview mit Boris Cyrulnik:

Gespräch mit dem Neuropsychiater Boris Cyrulnik
„Man darf eine Person nicht auf ihr Trauma reduzieren“

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(Jocelyne Lopez)



Dr. Walter Theimer : Der Blick Einsteins war auf die Invarianz fixiert, die zu den mystischen Postulaten der Relativitätstheorie führt

Nachstehend Auszüge aus dem Buch von Dr. Walter Theimer Die Relativitätstheorie – Lehre – Wirkung – Kritik, Seite 168-170:

Der Mathematismus

Wir haben zur Genüge gesehen, daß es sich bei der Relativitätstheorie mehr um philosophische als physikalische Probleme handelt. Die Problematik berührt nicht nur Einzelfragen, sondern das ganze Verhältnis von Mathematik, Physik und Philosophie. Einstein ist primär Mathematiker. Die Mathematik ist für ihn die höchste Instanz. Sein Weltbild ist «mathematomorph» [Fußnote: Wir verwenden diesen Ausdruck in Anknüpfung an Topitschs Einteilung der Weltbilder in «technomorphe» und «soziomorphe» (Topitsch 1969)]. In ihm erscheint die Welt als mathematische Struktur. Sie ist geordnet und harmonisch; ihre Harmonie läßt sich in Differentialgleichungen ausdrücken. Die Ursprünge dieses Weltbilds lassen sich auf Platon und Pythagoras zurückverfolgen.

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Invarianz als oberstes Prinzip

Einsteins Ziel war ein Mathematiker-Ideal: die Naturgesetze so zu formulieren, daß sie in allen wie immer bewegten Systemen dieselbe mathematische Form annahmen, d. h. gegen bestimmte Transformationen invariant blieben. Der Laie versteht schwer, warum das so wichtig sein soll, und schon der Experimentalphysiker hält die Sache, wenn auch für löblich, nicht für das Hauptziel seiner Wissenschaft. Er zieht praktische und verständliche Gesetze vor, auch wenn sie nicht invariant sind und verschiedene mathematische Ausdrücke erfordern.

Der Blick Einsteins war auf die Invarianz fixiert. Die aus ihr gefolgerten Dinge sind automatisch wahr, denn die Invarianz repräsentiert die Struktur der Welt. Das Ideal der Invarianz ist es, das zu den mystischen Postulaten der Relativitätstheorie führt. Um die elektromagnetischen Gleichungen in allen bewegten Systemen invariant zu machen, müssen Maßstäbe kontrahieren, müssen Uhren nachgehen, muß auf Gleichzeitigkeit verzichtet werden. Der Raum muß krumm werden, um die Gravitationsgleichungen invariant zu machen. Einstein ersinnt die seltsamsten Eigenschaften der Dinge, um sie in sein mathematisches Schema pressen zu können. Wie einst Hegel die Welt aus dem Begriff konstruierte, konstruiert Einstein die Welt aus invarianten Gleichungen.

Es hat schon früher Leute gegeben, die sagten, ein genialer Mathematiker müßte alle Naturgesetze spekulativ aus der mathematischen Struktur der Welt ableiten können, ohne je aus seiner Studierstube herausgekommen zu sein. Experimente seien zur Naturerkenntnis im Grunde unnötig. Gegen diesen super-rationalistischen Standpunkt erhoben sich die Empiriker und Positivisten. Kant versuchte mit mehr oder weniger Erfolg, den rationalistischen und den empirischen Standpunkt zu vereinigen. Einstein kehrt zum rationalistischen Standpunkt zurück, vermengt ihn aber paradoxerweise mit seinem Gegenteil, dem Positivismus.

Einstein 1933: «Die Erfahrung berechtigt uns zu dem Glauben, daß die Natur die Verwirklichung der einfachsten mathematischen Ideen ist.» Auf Reichenbachs Frage, wie er zur Relativitätstheorie gekommen sei, antwortete Einstein (Reichenbach 1959): «Weil ich fest von der allgemeinen Harmonie der Welt überzeugt war.» Wir erwähnten schon, daß Einstein nach den «göttlichen Gesetzen der Welt» und dem «Geheimnis des Alten» suchte.
[…]
Man versteht jetzt die Verachtung, welche die Relativitätstheoretiker für konkrete physikalische Mechanismen hegen. Wenn aus dem Invarianzpostulat folgt, daß eine bewegte Uhr nachgeht, braucht man nicht nach einem Mechanismus zu fragen, der das bewirkt. Es ist einfach so und kann nicht anders sein. Wenn sich Einstein bei der Illustration seiner Prinzipien in logische Widersprüche verwickelt, stört ihn das ebenso wenig wie der Mangel an experimentellen Beweisen. Die Invarianz ist darüber erhaben. [Fußnote: Mohorovicic (1958, in Sapper II) spricht von «mathematischem Illusionismus».]

(Dr. Walter Theimer)



Dr. Helmut Roeschlau: Ist die EINSTEINsche Relativitätstheorie noch aufrechtzuerhalten?

Nachstehend Auszüge aus einem Artikel in der Zeitschrift „raum&zeit„, August 1984, Seiten 112-115 von Dr. rer. nat. Helmut Röschlau: Ist die EINSTEINsche Relativitätstheorie noch aufrechtzuerhalten?

Die spezielle Relativitätstheorie EINSTEINs steht heute – nach dem die „etablierten“ Physiker diese fest in ihre Konzeption eingebaut haben – wieder mit zunehmendem Interesse im Mittelpunkt heftiger Diskussionen. Dabei geht es um den historisch legendären Versuch von MICHELSON. Aus dem Ergebnis dieses Versuches leitete EINSTEIN sein Postulat vom Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit c ab, unabhängig von der Relativbewegung der Lichtquelle vom Beobachter.

Diese Feststellung wird als das „EINSTEINsche Prinzip“ betrachtet. Man wusste bereits seit GALILEIs Zeiten, dass es mit rein mechanischen Mitteln nicht möglich ist, ein Inertialsystem von einem anderen zu unterscheiden, d.h., man konnte nicht feststellen, ob ein Inertialsystem S sich gegenüber einem zweiten S‘ in absoluter Ruhe befindet, d.h. in Ruhe innerhalb eines absoluten kosmischen Koordinantensystems oder innerhalb eines den kosmischen Raum durchdringenden Äthers.

Die von MAXWELL begründete elektromagnetische Feldtheorie ließ nun folgende Vermutung aufkommen: Wenn es mit mechanischen Hilfsmitteln nicht möglich ist, die Relativbewegung zweier Inertialsystem gegeneinander festzustellen, war es dann evtl. möglich, durch einen geeigneten elektrodynamischen-optischen Versuch die Bewegung der Erde relativ zum Äther, d.h. ihre absolute Bewegung nachzuweisen?

Es müsste sich z.B. die Lichtausbreitung in Richtung der Erdbewegung anders verhalten als in der umgekehrten oder in der dazu senkrechten Richtung; denn da das GALILEIsche Relativitätsprinzip nicht gilt – so meinte man – beobachtet man auf der bewegten Erde nicht die „Absolutgeschwindigkeitc des Lichtes, sondern ihre „Relativgeschwindigkeit„, also die Vektordifferenz zwischen der Absolutgeschwindigkeit c und der Erdgeschwindigkeit v. Diesen in einer posthumen Arbeit von MAXWELL geäußerten Vorschlag setzte im Jahre 1881 MICHELSON in der Tat um.

Dieser bis heute bedeutende Versuch wurde 1887 von MICHELSON gemeinsam mit MORLEY wiederholt. Er gilt als das uneingeschränkte Alibi für die EINSTEINsche Theorie.
Betrachten wir diesen Versuch einmal, wie es bisher von EINSTEIN und seinen Anhängern interpretiert wurde und zum anderen, wie er von einer neuen Photonentheorie [1] aus beurteilt wird.
[…]
Fazit: Zwischen Lichtquelle L als Sender und Spiegel S als Empfänger ist die Lichtgeschwindigkeit stets gleich c, wenn beide – Sender wie Empfänger – relativ zueinander in Ruhe befinden! Dieses Resultat wird auch in [1] erhalten bei der Ableitung des DOPPLER-Effektes!

Der MICHELSONsche Versuch ist nicht geeignet, die Relativgeschwindigkeit zwischen zwei Inertialsystemen nachzuweisen! Damit EINSTEIN mit seinem falschen Ansatz – er setzt die Lichtgeschwindigkeit c als gegeben voraus – seine Rechnung zu dem Ergebnis des MICHELSONschen Versuches führen kann, muß er gemäß den Transformationen (11) die Längenkontraktion und die Zeitdilatation einführen.

Das EINSTEINsche Prinzip existiert nicht, und es stimmt auch nicht, dass man dieses Prinzip – wenn auch unbewusst, wie man bisher annahm – bei der Zeitübermittlung durch Funksignale anwandte! In diesem Falle übersieht man, dass Sender und Empfänger relativ zueinander sich in Ruhe befinden, d.h., dass sie gleichermaßen an der Erdbewegung teilnehmen. In diesem Falle ist die Lichtgeschwindigkeit stets gleich c.

Mit dieser neuen Deutung des MICHELSONschen Versuches erhebt sich die Frage, ob die EINSTEINsche Relativitätstheorie noch aufrechtzuerhalten ist.

(Dr. Helmut Röschlau)



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