14. Februar 2008
Paul Celan: Interpretation von Versen aus der Todesfuge
Ich beziehe mich auf meinen Eintrag Paul Celan: Schwarze Milch der Frühe wir trinken und trinken und auf Austausche darüber in meinem Thread:
Einsteins Postulat: Wo bleiben die experimentellen Bestätigungen?
Eröffnet am 27.04.07
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Der User „galileo2609″, Administrator im Hetz- und Stalkerforum „Alpha Centauri„, droht seit langem in seinem Forum zusammen mit Stammmitgliedern mich wegen meiner Interpretation dieser Verse wegen Volksverhetzung gemäß § 130 anzuzeigen und verurteilen zu lassen.
Hier Austausche zwischen dem User „galileo2609“ und mir in der o.g. Diskussion im Forum Politikforum.de:
Zitat galileo2609:
Sehen sie, Frau Lopez,
in dem von ihnen zitierten Post stand das Wort „bitte“. Vielleicht haben sie das übersehen wollen.
Um ihrer Unkenntnis auf die Beine zu helfen: Celan hat die von ihnen demonstrierte Anmassung zeitlebens mehrfach ertragen müssen. Nachdem 1952 sein erster Gedichtband ‚Mohn und Gedächtnis‘ veröffentlicht wurde, gefiel sich die Öffentlichkeit darin, gerade die ‚Todesfuge‚ in fatalem Genuss und ‚eigener Interpretation‚ zu bewerten. In den 1950er und 1960er Jahren hat Celan es schon einmal erlitten, dass die ‚Interpretatoren‚ es
von der verbrecherischen Wirklichkeit, von der Geschichte der Opfer möglichst weit wegrückten, entwerteten und die Autorintentionen verfälschten. Der eigene Wunsch nach Entrückung des sehr wirklichen Massenmordes an den Juden führte zu einer Projektion: daß nämlich das Gedicht und sein Autor ebendas stellvertretend leiste – ästhetische Harmonie und deren Genuß als Fortsetzung der Verdrängung mit anderen Mitteln. (Wolfgang Emmerich, 2006: Paul Celan, Reinbeck bei Hamburg, p. 95)
Paul Celan hat unter dieser Usurpation der Interpreten schwer gelitten:
Es geht mir nicht um Wohllaut, es geht mir um Wahrheit.
Nach schwerem Leben nach dem Überleben schied Celan 1970 von eigener Hand in den Tod, sein Leichnam wurde am 1. Mai 1970 bei Courbevoie, zehn Kilometer flussabwärts von Paris, aus der Seine geborgen.
Also nochmal meine Bitte, versündigen sie sich nicht weiter an Menschen, deren moralischen Horizont sie nie erreicht haben und nie erreichen werden.
—-
Zitat Jocelyne Lopez:
Shalom Haßprediger „galileo2306„,
.
Nun, Haßprediger „galileo2306„, ich habe Dich nicht gebeten, eine Biographie von Paul Celan oder eine Rezension von „Wolfgang Emmerich, 2006: Paul Celan, Reinbeck bei Hamburg, p. 95“ über das Leben und das Werk von Paul Celan hier zu posten, ich habe Dich gebeten, uns Deine eigene Interpretation seiner Metapher „schwarze Milch der Frühe wir trinken und trinken“ zu geben, da Du seit Jahren Deine Entrüstung über meine eigene Interpretation dieser Verse in der Öffentlichkeit lauthals schreist. Ganz was Anderes.Es geht bei Paul Celan in seinem Gedicht „um die Wahrheit„, daran zweifelt keiner, ich am wenigstens, die Sprache der Dichter spricht ja immer die Wahrheit, deshalb ist sie vielleicht für uns Menschen so faszinierend.
Also jetzt noch einmal meine Frage: Wie interpretierst Du persönlich seine Metapher „schwarze Milch der Frühe wir trinken und trinken„, die in seinem Gedicht wie ein Leitmotiv immer wiederkehrt?
Ich interpretiere sie persönlich wie zigmal gesagt als die Haßpropaganda, die Ächtung, die Menschenverachtung, die Feindbilderpflege und die Hetze, die unter der Naziherrschaft die Menschen regelrecht und tagtäglich „ernährt“ und „getränkt“ haben, und auch zu den entsetzlichen Folgen geführt haben, die wir alle kennen, sowie sie auch ermöglicht haben.
Und das ist ja auch die Wahrheit, oder? Oder willst Du etwa bestreiten, dass unter der Naziherrschaft keine Haßpropaganda, keine öffentliche Ächtung, keine öffentliche Menschenverachtung und keine Hetze gegen Juden und andere Minderheiten in einer wohl noch nie zuvor systematischen „Medienstrategie“ die ganze Gesellschaft manipuliert und indoktriniert haben?
Du wirst wohl nicht zum Beispiel die Rolle und den Einfluß des Hasspredigers Goebbels als Propagandaleiter in diesem Prozess leugnen wollen, oder? Du kennst ihn ja bestimmt, Du bist historisch ganz gut versiert, hier aber trotzdem ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Goebbels
Du wirst wohl nicht leugnen wollen, dass dieser Prozess der Hasspropaganda, der Feindbilderpflege, der Menschenverachtung und der Hetze nicht „die Wahrheit“ unter der Naziherrschaft war, oder?
Und nach meiner Empfindung und meiner Interpretation ist es eben diese Wahrheit, die Paul Celan in seinem Gedicht wie ein Leitmotiv symbolisch beschrieben hat:
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith
—-So, jetzt könntest Du uns vielleicht verraten, da Du über meine Interpretation dieser Verse seit Jahren so entrüstet bist, dass Du mich deswegen aufgrund § 130 anzeigen und verurteilen lassen willst, was Deine eigene Interpretation dieser Metapher ist. Was bedeutet die „schwarze Milch der Frühe“ im Gedicht von Paul Celan? Wir könnten vielleicht die Interpretationen hier sammeln, die von MontyHall – Jew of the Day haben wir schon – und sie dem Zentralrat der Juden vorlegen, damit er uns aufklären kann, welche die „wahre„, die richtige und die zulässige Interpretation ist. Du hoffst und freust Dich doch auf die Einschaltung des Zentralrates der Juden als Autoritätsgeber, das wäre doch weiterbringend, oder?
Was ist also für Dich bitte die „schwarze Milch der Frühe“ im Gedicht von Paul Celan?
—–
Die persönliche Interpretation dieser Verse vom User „galileo2609“ steht zwar noch aus, dafür haben wir die persönliche Interpretation seines Kumpels und Verbundeten „MontyHall„, Stalker aus dem Hetz- und Stalkerforum „Alpha Centauri“ in der o.g. Diskussion:
Das bedeutet, dass diese Bretzeln verdammt durstig machen.
MontyHall – Jew of the Day—–
(Jocelyne Lopez)
———
Für Kommentare siehe mein o.g. Thread bei Politikforum oder mein Thread im Forum von Ekkehard Friebe: Blog Jocelyne Lopez
[…] propos, “contravariant / MontyHall – Jew of the Day“, was machen Deine Bretzel? Machen sie Dich noch so […]
[…] Und im Verständnis von Texten – vor allem von Dichtungen – und in Interpretationen von Metaphern erhebe ich den Anspruch gut zu sein (Paul Celan über die Hasspropaganda und die Hetze) – und auf jeden Fall besser als Deinen Kumpel “MontyHall” aus dem Forum “Alpha Centauri“, der sich selbst als “Jew of the Day” bezeichnet und dabei meint, er könne sich mit dieser Bezeichnung erlauben, mit seiner zynischen und menschenverachtenden eigenen Interpretation dieser Verse von Paul Celan die Opfer des Holocaust zu verunglimpfen: Paul Celan: Interpretation von Versen aus der Todesfuge: […]