Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für Dezember, 2007

Karl Popper: Die Unmenschlichkeit der Unfehlbarkeit

Der alte Imperativ für den Intellektuellen ist: Sei eine Autorität. Wisse alles in Deinem Gebiet. Wenn Du einmal als Autorität anerkannt bist, dann wird Deine Autorität auch von Deinen Kollegen beschützt werden und Du mußt natürlich Deinerseits die Autorität Deiner Kollegen beschützen. Ich brauche kaum zu betonen, daß diese alte, professionelle Ethik immer schon intellektuell unredlich war. Sie führt zum Vertuschen der Fehler um der Autorität willen, insbesondere auch in der Medizin. Ich schlage deshalb eine neue Berufsethik vor, und nicht nur für Naturwissenschaftler. Ich schlage vor, sie auf folgende zwölf Sätze zu gründen, mit denen ich schließe:

1. Unser objektives Vermutungswissen geht immer weiter über das hinaus, was ein Mensch wissen kann. Es gibt daher keine Autoritäten. Das gilt auch innerhalb von Spezialfächern.

2. Es ist unmöglich, alle Fehler zu vermeiden oder auch nur alle an sich vermeidbaren Fehler. Fehler werden dauernd von allen Wissenschaftlern gemacht. Die alte Idee, daß man Fehler vermeiden kann und daher als Autorität verpflichtet ist, sie zu vermeiden, muß revidiert werden. Sie ist selbst fehlerhaft

3. Natürlich bleibt es unsere Aufgabe, Fehler nach Möglichkeit zu vermeiden. Aber gerade, um sie zu vermeiden, müssen wir uns vor allem klar darüber werden, wie schwer es ist, sie zu vermeiden und daß es niemand völlig gelingt. Es gelingt auch nicht den schöpferischen Wissenschaftlern, die von ihrer Intuition geleitet werden. Die Intuition kann auch irreführen.

4. Auch in den am besten bewährten unter unseren Theorien können Fehler verborgen sein. Und es ist die spezifische Aufgabe des Wis­senschaftlers, nach solchen Fehlern zu suchen. Die Feststellung, daß eine gut bewährte Theorie oder ein viel verwendetes praktisches Ver­fahren fehlerhaft ist, kann eine wichtige Entdeckung sein.

5. Wir müssen deshalb unsere Einstellung zu unseren Fehlern ändern. Es ist hier, wo unsere praktische ethische Reform beginnen muß.

6. Denn die alte berufsethische Einstellung führt dazu, unsere Fehler zu vertuschen und zu verheimlichen und so schnell wie möglich zu vergessen.

7. Das neue Grundgesetz ist, daß wir – um zu lernen, Fehler möglichst zu vermeiden – gerade von unseren Fehlern lernen müssen. Fehler zu vertuschen ist daher die größte intellektuelle Sünde.

8. Wir müssen deshalb dauernd nach unseren Fehlern Ausschau halten. Wenn wir sie finden, müssen wir sie uns einprägen, sie nach allen Seiten analysieren, um ihnen auf den Grund zu gehen. Die selbstkritische Haltung und die Aufrichtigkeit werden damit zur Pflicht.

9. Da wir von unseren Fehlern lernen müssen, so müssen wir es auch lernen, es anzunehmen, ja, dankbar anzunehmen, wenn andere uns auf unsere Fehler aufmerksam machen. Wenn wir andere auf ihre Fehler aufmerksam machen, so sollen wir uns immer daran erinnern, daß wir selbst ähnliche Fehler gemacht haben wie sie. Und wir sollen uns daran erinnern, daß die größten Wissenschaftler Fehler gemacht haben. Ich will sicher nicht sagen, daß unsere Fehler gewöhnlich entschuldbar sind. Wir dürfen in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen. Aber es ist menschlich unvermeidbar, immer wieder Fehler zu machen.

10. Wir müssen uns klar werden, daß wir andere Menschen zur Entdeckung und Korrektur von Fehlern brauchen und sie uns. Insbesondere auch Menschen, die mit anderen Ideen in einer anderen Atmosphäre aufgewachsen sind. Auch das führt zu Toleranz.

11. Wir müssen lernen, daß Selbstkritik die beste Kritik ist, daß aber die Kritik durch andere eine Notwendigkeit ist. Sie ist fast ebenso gut wie Selbstkritik.

12. Rationale Kritik muß immer spezifisch sein. Sie muß spezifische Gründe angeben, warum spezifische Aussagen, spezifische Hypothesen falsch zu sein scheinen oder spezifische Argumente ungültig. Sie muß von der Idee geleitet sein, der objektiven Wahrheit näher zu kommen. Sie muß in diesem Sinne unpersönlich sein.

(Karl Popper)

Quelle:

Niederschrift eines Tonband-Mitschnitts einer Fernsehsendung des Zweiten Öster­reichischen Fernsehens (ORF 2) am Mittwoch, den 28. Juli 1982, um 23.05 Uhr



G.O. Mueller: Stellungnahme zur Anonymität

1. Unsere Partner Ekkehard Friebe und Jocelyne Lopez haben sich öffentlich identifiziert. Die Anonymität des dritten Partners G. O. Mueller ist dessen Entscheidung, die nicht begründet werden muß. Wir haben sie trotzdem hinreichend begründet, weil wir sehr gute Gründe haben.

2. Es ist logisch widersprüchlich, daß die Forderung, G. O. Mueller solle sich identifizieren, auf Foren erhoben wird, auf denen einige Teilnehmer selbst anonym auftreten.

3. In den Fachzeitschriften der „scientific community“ werden die veröffentlichten Aufsätze bekanntlich von Gutachtern beurteilt, die anonym bleiben (peer review). Hauptaufgabe der anonymen Gutachter ist es, als Zensoren die Kritik an den Lieblingstheorien der „scientific community“ zu verhindern und zu unterdrücken. Wir haben noch nichts davon gehört, daß nach der Identität der Zensoren-Unterdrücker gefragt wird. Warum interessiert man sich so sehr für die Identität von Organisatoren der Kritik, wo doch schon 1300 namentlich Kritiker bekannt sind? Reicht doch fürs erste.

4. Wenn die Urheber der Dokumentation sich öffentlich identifizierten: Welche Schlüsse würde man man daraus ziehen wollen? Würde dies an der vorgelegten Dokumentation und an der Forderung nach den Grundrechten für die Kritiker auch nur einen Buchstaben ändern?

(G.O. Mueller – 18.04.2006)



G.O.Mueller: Ist die gerühmte anonyme „peer review“ zum Schutz der rechtgläubigen Physiker vergleichbar mit dem KKK?

M. Simhony berichtet über die Unterdrückung der Physik-Kritik seit den 1930er Jahren

Quelle: M. Simhony: The electron positron lattice model of space and the reincarnation of physics as a natural science. – In: Physics as a science. Ed.: G. Galeczki, P. Marquardt, J. P. Wesley. – Palm Harbor, FL: Hadronic Press, 1998. S. 269-284.

Simhony kritisiert vehement die Unterdrückung von Kritik an Theorien der Physik (S. 272-273):

„Publication Policies and Advancement of Science. – The policy of rejecting everything that contradicts „accepted knowledge“, especially the relativity and quantum theories, by undisclosed, KKK-type hidden referees, begun in the 1930s, after a long ‚freedom of publication‘ era in physics. During that era, any controversial paper was published, if editors or referees could not openly and scientifically show its wrongness. The controversial papers, introducing the Energy Conservation Law (Robert Mayer, 1842), and the Doppler Effect (Christian Doppler, 1842) were published, though bitterly opposed by the „scientific community“. The authors died, unappreciated by that community.

The highly controversial papers of Max Planck and of Albert Einstein were published , though they contained unproven, unexplained, errant, and self-contradictory statements, e. g., that all kinds of energy are equal; that energies exist alone, apart from material bodies; that they turn into mass, which is an intrinsic feature of material bodies; that any material point can be made into an electron; that the velocity of light in space is constant, in all universes; but later, – that the velocity in empty space is increasing above c , or is below this „universal“ constant, depending on whether propagating toward a star, or away from it; that the velocity of X-rays in matter is higher than in empty space, etc.

Einstein, who most enjoyed the freedom of publication, was among those who started the modern silencing policy, when he rejected the 1919 Kaluza paper on the five-dimensional space-time manifold, just because it contradicted his four-dimensional system. Luckily for the Kaluza-Klein players of the „Add a Dimension“ game, Einstein was not yet the „Maker of Universes“, and (after two years, instead of the then regular two mont[h]s) Kaluza’s paper was published.

The freedom of publication era was most fruitful, rich in scientific discoveries and helpful to technology, especially on a „per scientist“, and much more so, on the „per dollar“ base. The free publication of all papers i n physics, including the most deficient and mistaken ones, was still less costly to society then the modern time-consuming selections, that care not about physics but on preserving the status in it of the „accepted knowledge“ and of its keepers.“

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Erstmals treffen wir bei einem Kritiker auf die interessante Metapher der „KKK-type hidden referees“ für die gerühmte anonyme „peer review“ zum Schutz der Rechtgläubigen Physiker. Zur Erinnerung: Der Ku-Klux-Klan ist eine Verbrecherbande, und seine handelnden Personen haben angesichts ihrer Taten die Verhüllung ihrer Gesichter dringend nötig. – Damit wird die von den Kritikern sehr früh diagnostizierte permanente Aufführung der Betrügergeschichte von „Des Kaisers neuen Kleidern“ in der theoretischen Physik um das Ausstattungsmerkmal der Ku-Klux-Klan-Kapuze bereichert. – Den Relativisten mag es schmeicheln, daß ihr Held Albert Einstein auch beim Unterdrücken und Zensieren von Abweichlern einer der ersten war. – Die Datierung des Beginns der generellen Zensur auf die 1930er Jahre entspricht der Lage in den angelsächsischen Ländern, aber Deutschland war auch hierin weltweit führend und hatte mit der kalten Machtergreifung schon 1922 begonnen und die Unterdrückung und Verleumdung auch viel besser und konsequenter organisiert. Die führende Physik-Nation führte eben auch in der Zensur. – Nur für die eifrigen Verleumder jeglicher RT-Kritik als „antisemitisch“ teilen wir auch noch die Autor-Angabe mit (S. 269): „M. Simhony, Retiree, Physics Section 5, The Hebrew University, Jerusalem, Israel„.

(G. O. Mueller, 6.6.07)



Thomas Samuel Kuhn: Die Wissenschaft sei eine Vereinbarung jeweils einer Wissenschaftsmafia, die von der nächsten abgelöst wird

Nobelpreise – Lohn für die siegreiche Mafia?

Franz Kreuzer: Hier sollte man doch ein paar Worte über Thomas Kuhn sagen. Von ihm stammt die Wissenschaftstheorie der „Paradigmata„. Er sagte, die Wissenschaft sei eine Vereinbarung jeweils einer Wissenschaftsmafia, die von der nächsten abgelöst wird.

Roman Sexl: Es sei eher ein soziologischer Prozeß als ein logischer Prozeß oder ein kritischer Prozeß…

Franz Kreuzer: Wissenschaft ist das, was zwischen den Wissenschaftler ausgemacht wird…

Roman Sexl: Es wird ausgemacht zwischen Gruppen – wer gewinnt, der hat dann den Nobelpreis. Und da ist die Frage, ob das, wenn die Beschreibung des Widerlegungsvorganges durch Falsifikation so kompliziert wird, eine einfachere und adäquatere Beschreibung eines solchen Prozesses sein könnte.

Aus dem Buch
Die Zukunft ist offen
Karl R. Popper / Konrad Lorenz
Piper, Band 340, 1985 (Seite 58)
Mit den Texten des Wiener Popper-Symposiums



Ivan Slade: Falsche Erziehung zur Unfehlbarkeit

Unter dem Titel des heutigen Themas „Die offene Gesellschaft“ geht es in erster Linie um den Menschen. Natürlich hat dieses Thema viel mit Politik zu tun, aber nicht ausschließlich mit Politik, und ich will deshalb versuchen, eine angeblich unpolitische Institution zu kritisieren: das Bildungswesen. Meine These ist einfach, aber ich glaube, sie ist nicht unbedeutend: In der Schule werden wir fast alle dazu erzogen, Autoritäten anzuerkennen. Ich behaupte, dass die kritische Fähigkeit des menschlichen Denkens in der Schule und zum Teil an der Universität nicht gefördert, vielleicht sogar unterdrückt wird. Ich glaube, dass die Lehrer verpflichtet sind, junge Menschen zum kritischen Denken zu erziehen, so dass sie in Zukunft einen Beitrag zur offenen  Gesellschaft leisten können.

Mit zwölf Jahren habe ich meinen Physiklehrer gefragt: Was ist Energie? Inzwischen weiß ich, dass so eine Frage schwer zu beantworten ist. Aber er hat überhaupt nicht versucht, meine Frage zu beantworten. Dies ist ein sehr kleines Beispiel aus meiner Schulzeit. Immer wenn ich während dieser Zeit versuchte, etwas Kritisches zu fragen, bekam ich keine Antwort.

Jeder von uns weiß, dass wir fehlbar sind, sehr fehlbar. Aber unter normalen Umständen geben wir dennoch unsere Fehlbarkeit anderen gegenüber nie oder nur selten zu. Es gibt interessante Ausnahmen. Wenn man zum Beispiel versucht, eine Fremdsprache zu sprechen. Wie oft hört man als Antwort auf die Frage: „Sprechen Sie Deutsch?“ – „Ja, ein bisschen.“ In diesem Fall gibt der Mensch gerne zu, dass seine fremdsprachliche Kenntnis unzulänglich ist, aber auf anderen Gebieten scheut er sich, es zu tun. Normalerweise versucht der Mensch, seine Fehlbarkeit zu verbergen, zu vertuschen. Es könnte als eine Art Verschwörung betrachtet werden: Wir alle wissen, wie fehlbar wir sind, wie wenig wir wissen, aber niemand gibt es gerne zu. In der Schule sind wir nämlich erzogen worden, als ob unser Kopf ein Kübel wäre – wie Popper es beschrieben hat – und die Aufgabe des Lehrers darin bestünde, die Information mit dem passenden Trichter einzugießen. Aber wenn wir einsehen, was an unserer Erziehung falsch ist – warum ist es so schwer, sie zu ändern?

(Ivan Slade, Studium der Physik, Assistent von Karl Popper)

Quelle:

Die Zukunft ist offen
Karl R. Popper / Konrad Lorenz
Piper, Band 340, 1985
Mit den Texten des Wiener Popper-Symposiums



Noam Chomsky: Warum die Medien „Mainstream“ sind.

Aus dem Buch von Noam Chomsky: „Die politische Ökonomie der Menschenrechte„, Trotzdem Verlag, 2000

So sind zum Beispiel die Universitäten keineswegs unabhängige Institutionen. Man findet in ihnen zwar hier und da unabhängig gesinnte Geister, aber das gilt auch für die Medien. Solche Leute gibt es im Allgemeinen auch in den Großunternehmen, ja, sogar in faschistischen Staaten. Aber die Universitäten sind letztlich „parasitäre“ Institutionen. Sie sind auf Finanzierung von außen angewiesen, und die Quellen dieser Unterstützung – reiche Mäzene, Großunternehmen und Staat (die beide so eng miteinander verflochten sind, daß man sie kaum auseinander halten kann) – stecken im wesentlichen den Rahmen ab, innerhalb dessen die Universitäten operieren. Wer sich der internen Struktur der Universitäten nicht anpasst, sie nicht in dem für eine reibungsfreie Arbeit innerhalb des Systems notwendigen Maß akzeptiert und internalisiert, wird im Verlauf von Erziehung und Ausbildung mehr und mehr aus dem System hinausgedrängt, ein Prozess, der letztlich schon im Kindergarten beginnt und dann ununterbrochen weitergeht. Es gibt alle möglichen Arten von Filtermechanismen, um Leute loszuwerden, die sich querstellen und unabhängig denken. Jeder, der auf dem College war, weiß, wie sehr das Erziehungssystem auf die Belohnung von Konformität und Gehorsam ausgelegt ist: Wer sich nicht anpasst, ist eben ein Quertreiber. Und aufgrund des Wirkens dieser Filtermechanismen bleiben schließlich Leute übrig, die in aller Aufrichtigkeit ein System von Überzeugungen und Meinungen übernehmen, das den Interessen der gesellschaftlich Mächtigen, mit denen sie zu tun haben, entspricht. Sie brauchen nicht zu lügen, weil sie selbst daran glauben. Eliteinstitutionen wie zum Beispiel Harvard und Princeton und die kleinen Colleges mit Universitätscharakter legen großen Wert auf Sozialisation. In einer Institution wie Harvard geht es zum größten Teil darum, die richtigen Manieren zu lernen: wie man sich als Mitglied der Oberschicht zu verhalten hat, wie man in seinem Denken nicht vom richtigen Weg abweicht und so weiter.

Mitte der vierziger Jahre schrieb George Orwell als Satire auf einen totalitären Staat, nämlich die Sowjetunion, seinen Roman Animal Farm, der damals ein großer Erfolg war. Alle Welt war begeistert. Später stellte sich heraus, daß er eine Einleitung zu Animal Farm geschrieben hatte, die aber nicht gedruckt wurde. Sie erschien erst dreißig Jahre später, als sie in seinem Nachlass gefunden wurde. Thema dieser Einleitung war die „Literarische Zensur in England„. Orwell sagt dort, daß er sich in seinem Buch natürlich über die Sowjetunion und ihre totalitäre Struktur lustig macht. Aber außerdem schreibt er auch, daß England sich gar nicht so sehr davon unterscheidet. Im Westen werden wir nicht auf Schritt und Tritt von einem KGB kontrolliert, aber das Resultat ist doch weitgehend dasselbe. Wer in seinem Denken zu unabhängig ist oder auf die falschen Gedanken kommt, bekommt keine Chance, seine Ideen zu verbreiten.

Außerdem macht er einige kurze Bemerkungen über die institutionelle Struktur der Medien. Er fragt: Wie kommt es zu dieser Art von Zensur? Ihm zufolge liegt das erstens daran, daß die Presse den Reichen gehört, denen es lieber ist, wenn bestimmte Dinge nicht das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Zweitens, so Orwell, lernt man im Rahmen des Erziehungs- und Ausbildungssystems der Elite, zum Beispiel an renommierten Universitäten wie der von Oxford, daß es gewisse Dinge gibt, die man besser nicht erwähnt, daß es gewisse Gedanken gibt, die man besser nicht zulässt. Damit meint er die sozialisierende Rolle der Eliteinstitutionen: Wenn man sich hier nicht anpasst, hat man in der Regel schon verloren. Und mit diesen wenigen Bemerkungen ist das Wesentliche eigentlich schon gesagt.

Wenn man Medienkritik betreibt und sich zum Beispiel mit dem beschäftigt, was Anthony Lewis – oder irgendjemand anders – geschrieben hat, werden die jeweiligen Leute oft sehr wütend. Sie sagen dann ganz richtig: „Niemand sagt mir jemals, was ich zu schreiben habe. Ich schreibe alles, was ich will. Dieses ganze Geschwätz über Druck und Einschränkungen ist Unfug, weil keiner je irgendwelchen Druck auf mich ausübt.“ Und das ist völlig richtig, nur daß es hier um etwas ganz anderes geht, nämlich um die Tatsache, daß sie ihre Position gar nicht inne hätten, wenn sie nicht vorher schon unter Beweis gestellt hätten, daß niemand ihnen sagen muß, was sie schreiben sollen. Es ist längst klar, daß sie das genau wissen. Wenn sie sich als angehende Reporter für die verkehrte Art von Geschichten interessiert hätten, hätten sie es nie zu Positionen gebracht, in denen sie sagen können, was sie wollen. Dasselbe gilt weitgehend auch für die Universitätsdozenten in den stärker ideologisch gefärbten Fächern. Sie haben eine erfolgreiche Sozialisation hinter sich.

(Noam Chomsky)



G.O. Mueller: Duckmäusertum, Autoritätsgläubigkeit, Opportunismus

Die erfolgreiche Unterdrückung jeglicher Kritik der Speziellen Relativitätstheorie ist von vielen Seiten bezeugt und wird sogar von manchen Relativisten und ihren Gremien als probates Mittel offen zugegeben und angewendet. So hat z.B. die US-amerikanische Zeitschrift AMERICAN JOURNAL OF PHYSICS eigens ihre Redaktionsrichtlinien revidiert (nach Chappell 1980) und „forbade any criticisms of special relativity within its pages„, um mit Hinweis darauf die lästigen Manuskripte kritischer Kollegen leichter vom Tisch zu bekommen. Mit diesem Lehrstück werden natürlich alle angehenden jungen Physiker erfolgreich diszipliniert und lernen rechtzeitig, daß man innerhalb des Faches nur mit Duckmäusertum überlebt; wenn sie dann etwas älter geworden sind, Familie haben und die Raten fürs Auto und fürs Häuschen abzahlen müssen, kommen sie gar nicht mehr auf dumme kritische Gedanken.

Diese Sachlage hat zur Folge, daß ein Aufbrechen der Unterdrückung von innerhalb der Fachphysik nicht erwartet werden kann. Die Wiedereinführung der Freiheit von Forschung und Lehre kann nur von außen kommen, durch die Kontrollfunktionen der politischen Instanzen und kritischen Medien, also die Öffentlichkeit. Darin ist für die Öffentlichkeit ein vierter, besonders dringender Grund zum Eingreifen zu sehen.

(G.O. Mueller)



Reiner Georg Ziefle: Ohne Umorientierung droht der Theoretischen Physik die Regression zu den Anfängen der Wissenschaft

Die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie Albert Einsteins:
Eine kritische Analyse
Reiner Georg Ziefle
Frieling Verlag Berlin, 2002

Vom Autor aus dem Vorwort des Buches in der Webseite von Armin Witt, Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen:
 
Die Suche nach einer „Weltformel“ oder einer „Theorie für Alles“ stieß in den folgenden Jahrzehnten auf mehrere Hindernisse. Es zeigte sich einerseits, dass sich die allgemeine Relativitätstheorie Einsteins und die Quantentheorie nicht in eine gemeinsame mathematische Formulierung bringen ließen, andererseits, dass mögliche Formulierungen einer „Theorie für Alles„, wie z.B. die aktuell diskutierte „Stringtheorie„, keine eindeutigen Lösungen bieten. Immer komplexere mathematische Denkgebäude basieren auf immer unsichereren empirischen Fundamenten. Ohne Umorientierung droht der Theoretischen  Physik deshalb die Regression zu den Anfängen der Wissenschaft, als die Denker noch Zahlenmystik betrieben. In meinem ersten Band der „Kritik der physikalischen Weltordnung des 20. Jahrhunderts“ widme ich mich der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins.  Beide zusammen sind  kaum zu widerlegen, Ungereimtheiten bei Experimenten zu den Grundlagen der speziellen Relativitätstheorie können nach der Vorstellung der Physiker durch den Rückgriff auf die allgemeine Relativitätstheorie Einsteins erklärt werden. Ich halte diese Vorgehensweise aber aus erkenntnistheoretischer Sicht  für problematisch, weil hierdurch letztlich ein Zirkelschluss erfolgt.
[…]
Gelangt man zu einem tieferen Verständnis der Natur, so zeigt sich wieder einmal, dass die Welt einfach ist – genial einfach! Doch bekanntlich ist es das Schwierigste, das Einfache hinter den Phänomenen zu erkennen.

(Reiner Georg Ziefle, Arzt und Philosoph)



Tierversuche nutzlos: Fallbeispiel Prof. Dr. Wolf Singer

Mein offener Brief vom 24.05.05 an Prof. Dr. Wolf Singer im Forum von Ärzte gegen Tierversuche e.V. :

Liebe Tierfreunde und Tierschützer, liebe Ärzte gegen Tierversuche,

Ich stelle auch hier den offenen Brief an Prof. Dr. Wolf Singer, den ich heute im Gästebuch von Tierversuchsgegner.org gepostet habe:

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wolf Singer,

Sie sind Arzt, Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt, führender und einflussreicher Hirnforscher in Deutschland, von Preisen und Ehrungen zugeschüttet, und führen seit 30 Jahren abscheuliche Experimente mit Affen und anderen hochempfindsamen, wehrlosen Tieren durch.

Jetzt kündigen Sie uns die Ergebnisse Ihrer langjährigen Forschung an:

 „Ich bin davon überzeugt, dass wir heute weniger wissen, wie das Gehirn funktioniert, als wir vor 20, 30 Jahren zu wissen glaubten.“
(DIE ZEIT – 10.03.05 – Nr. 11).

Herr Prof. Dr. Singer, wollen Sie uns für dumm verkaufen?

Das haben wir Ihnen schon vor 20, 30 Jahren gesagt, dass Sie nie etwas beim Quälen, Foltern und Töten von Tieren herausfinden werden. Das ist ein irres Verbrechen und ein Irrweg der Wissenschaft. Trotzt Ihren Titeln und Ehrungen haben Sie anscheinend große Schwierigkeiten zu verstehen, was jedermann mit gesundem Menschenverstand und intuitiver Empfindung verstehen kann.

Sie haben nichts Brauchbares herausfinden können, aber das macht nichts, dafür fantasieren Sie nebenbei vermeintliche Forschungsergebnisse und vermeintliche wissenschaftliche „brisante neue Erkenntnisse“ in allen Medien: Zum Beispiel, dass Gott nicht existiert, und dass der Mensch keinen freien Willen hat.

Herr Prof. Dr. Singer, wollen Sie uns verarschen?

Ist Ihnen überhaupt bewusst, was Sie da veranstalten? Das ist eine Blamage für die seriöse Wissenschaft. Das ist eine Farce. Das ist eine Zumutung für die Öffentlichkeit, die mit ihrem Steuergeld Ihre Karriere finanziert. Jedoch sind Ihnen sowohl die zahlreichen Kritiken Ihrer Kollegen aus der Wissenschaft, als auch die Kritik der Öffentlichkeit völlig gleichgültig.

Und wofür sind die unzähligen, unschuldigen und wehrlosen Tiere gestorben, die Sie seit 30 Jahren zum Tode gequält und gefoltert haben? Wofür haben Sie sie geopfert? Sie haben nie einem Menschen (oder einem Tier) mit Ihrer Forschung geholfen, Herr Prof. Dr. Singer, und werden es auch nie tun können. Sie können nur Leiden, Tod, Trauer, Schaden und Schande bringen.

Sie sollten die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Solche Ärzte und Forscher wie Sie brauchen wir nicht.

M f G
Jocelyne Lopez

Siehe auch bei Tierversuchsgegner.org:
Prof. Dr. Wolf Singer, Der Blender von Frankfurt
und
Der Tierversuchs-Ideologe Prof. Dr. med. Wolf Singer



Georges Bourbaki: Der Sündenfall der Physik und Die Hin-Krieger

Zwei Bücher von Georges Bourbaki, empfohlen als weitere kritische Durchleuchtung der Relativitätstheorie im Gemeinschaftsbuchwerk Die Relativitätstheorie fällt  (Seite 437 u. 440):

Der Sündenfall der Physik
Georges Bourbaki präsentierte 1990 sein erstes Buch, das er drastisch charakterisierte: Der Sündenfall der Physik auf der Frankfurter Buchmesse. Es enthält eine fundierte Kritik beider Relativitätstheorien Einsteins und vermittelt den Zugang zu einer korrekten wissenschaftlichen Physik, deren Ziel ist: „erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält„, wie von Goethe im „Faust“ formuliert.
Zu beziehen beim Verfasser: Georges Bourbaki – Der Sündenfall der Physik

Die Hin-Krieger
Eine Zeittafel zur Relativitätstheorie bringt Georges Bourbaki in seinem Buch „Die Hin-Krieger„. Als Hin-Krieger bezeichnet der Autor diejenigen, welche die moderne Physik durch Entgleisung der theoretischen Physik in doppelter Bedeutung so hin kriegten, wie sie – missraten – geworden ist, als rädelsführende Hin-Krieger Max Planck und Max von Laue.
Zu beziehen beim Verfasser: Georges Bourbaki – Die Hin-Krieger



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