6. Mai 2014
Tierversuche: Erschreckender ethischer Zerfall und Verhöhnung der Verfassung – Beispiel Ruhruniversität Bochum
Ich verweise auf meine heutige E-Mail an die Abgeordneten der Bremer Bürgerschaft Rechtsmäßigkeit der Affenversuche des Andreas Kreiter: Ansprache an die Bremer Bürgerschaft, insbesondere auf folgenden Sachverhalt:
– Das Tierschutzgesetz schreibt vor, dass Doppel- und Wiederholungsversuche zu unterbinden sind.
Andreas Kreiter führt schon seit ca. 15 Jahren die gleichen Versuchsreihen mit Primaten durch, die schon in anderen Standorten seit mehreren Jahrzehnten auch durchgeführt wurden oder durchgeführt werden (Berlin, Frankfurt, Bochum, Magdeburg, München, Tübingen, Göttingen).
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– Das Tierschutzgesetz verlangt den Nachweis von brauchbaren Ergebnissen der Versuche für die Gesundheit oder das Wohlbefinden von Menschen oder Tieren.
Andreas Kreiter konnte nie brauchbare Ergebnisse dieser Versuche vorweisen, wie auch nie seit mehreren Jahrzehnten in anderen Standorten. Prof. Dr. Wolf Singer, der in Frankfurt solche Versuche seit 40 Jahren auch ergebnislos durchführt, gibt zum Beispiel offen zu, dass er diese gesetzliche Vorgabe nur durch Schwindeln umgehen kann.
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Zum Beispiel wurden im Forschungsstandort Bochum gemäß Angabe 2012 des Umweltministeriums NRW nach einer Fachaufsichtsbeschwerde „mindestens 20 Jahre lang“ solche Versuche mit Makaken in der Hirnforschung an der Universität Bochum durchgeführt, bis sie im August 2012 nach der Tötung aller noch überlebenden Tiere endgültig eingestellt wurden.
Als Nachweis für brauchbare Ergebnisse für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen oder Tieren nach dem Tierschutzgesetz, lieferte die genehmigende Behörde LANUV NRW einer Gruppe von Tierschützern mit einem kaum auszuhaltenden Zynismus einen Hinweis auf folgende langjährige Studie mit Versuchen an Makaken an der Universität Bochum aus dem Jahre 2007:
Das Hirn des Torwarts beim Elfmeter – Spickzettel half Jens Lehmann tatsächlich wie man seine Reaktion verbessern kann
http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2007/msg00378.htm
Blitzschnell hechtete Jens Lehmann, Torwart der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM 2006, genau in die richtige Ecke und hielt zwei von vier Elfmeterschüssen der Argentinier auf sein Tor – Argentinien war besiegt, Lehmann ein Star.
Welche Rolle hat dabei der Spickzettel gespielt, auf den Lehmann zwischen den Torschüssen immer mal wieder blickte? Hat es geholfen, zu lesen, dass Cruz häufig nach rechts schießt und Ayala nach links unten? Diese Frage versuchen Neurobiologen der Ruhr-Universität um Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann zu beantworten. Sie untersuchen den Zusammenhang zwischen Vorhersagbarkeit und der Reaktionszeit bestimmter Bewegungen steuernder Nervenzellen im Gehirn. […]
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Der ethische Zerfall bei der Genehmigung und der Durchführung von Tierversuchen ist erschreckend. Das ist ein Verbrechen an Tiere und an Menschen nach dem Tierschutzgesetz und nach der Verfassung, die 2002 den Tierschutz als Staatsziel erhoben hat.
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In Liebe und zärtlichem Gedenken der vergessenen Tiere,
in Stehsärgen ohne Nächte und Tage,
in den Forschungslaboratorien von Medizin und Wissenschaft,
denn sie sind die Opfer eines endlosen, irren Verbrechens.
(anonym)
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Siehe dazu auch:
Anzeige „Kreiter macht eiskalt weiter“: Unberechtigte Kritik der Uni Bremen
Beschwerde an die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wegen Missachtung von Gesetzen im Land NRW
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