23. April 2011
Dr. Markus Pössel: Einstein verstehen – Ein Blogexperiment, Teil I
Als Abschluß einer 6-monatigen Korrespondenz im Jahre 2008 mit Dr. Markus Pössel vom Albert Einstein Institut über die Längenkontraktion in der Speziellen Relativitäts-theorie teilte mir Dr. Pössel seine Bereitschaft mit, den Austausch fortzuführen und mich weiter aufzuklären:
30.11.08 – Zitat Dr. Markus Pössel:
Wenn Sie doch einmal an einer systematischen und tiefergehenden Diskussion der Laengenkontraktion interessiert sind, koennen Sie sich ja noch einmal melden.
Da ich weiterhin an einer systematischen und tiefergehenden Diskussion der Längen-kontraktion in der Tat sehr interessiert bin, habe ich mich in der öffentlichen Diskussion gemeldet, die Dr. Pössel zur Erläuterung der Relativitätstheorie in seinem Blog Anfang Dezember 2010 initiiert hat: Einstein verstehen: Ein Blogexperiment, Teil I.
Da dieser Teil I gemäß Vorstellung und Vorschrift von Dr. Pössel erst einmal u.a. die Längenmessung nur in der klassischen Physik behandeln soll, ohne auf die Relativitäts-theorie vorzugreifen, und da Dr. Pössel auch ausdrücklich gefragt hat, ob es in seiner bisherigen Aufklärung „Stelle gibt, an denen zusätzliche Hintergrundinformation nützlich wäre“ habe ich mich im April in der Diskussion mit der Bitte um eine zusätzliche Hintergrundinformation über die Längenmessung in der klassischen Physik gemeldet, die bis jetzt in diesem Blog leider nicht behandelt wurde – jedoch sehr nützlich wäre, da sie offensichtlich einen unklaren bzw. streitigen Punkt darstellt:
20.04.11 – Zitat Jocelyne Lopez:
@ Dr. Markus Pössel
Aus meiner Sicht ist noch einiges bei der Messung einer Länge zu klären:
Es kursiert nämlich in Diskussionsforen die Vorstellung, dass man eine Länge ohne jegliche Einbeziehung von Materie messen kann.
Diese Vorstellung ist meiner Meinung nach irrig. Für mich bedeutet die konkrete Messung einer Länge zwangsläufig eine Wechselwirkung des Maßstabes mit der Materie des zu messenden Objekts, und zwar mit seinen materiellen Endpunkten A und B (oder mit den materiellen Grenzpunkten A und B bei der Messung eines Abstandes zwischen zwei Objekten). Eine Messung ist für mich immer ein konkreter Vorgang, sozusagen ein physikalisches „Ereignis“ – im Fall der Messung einer Länge ist eine Messung ein physischer Kontakt des Maßstabes mit zwei materiellen Punkten des zu messenden Objekts.
Wenn ich zum Beispiel die Länge eines Stabes mit einem materiellen Maßstab messe (zum Beispiel mit einem Zollstock), lege ich den Maßstab an das Objekt an und bringe einen physischen Kontakt mit der Oberfläche des Stabes und mit den beiden Endpunkten A und B zustande.
Wenn ich die Länge eines Stabes mit dem Licht messe, peile ich auch die materiellen Endpunkte A und B an und bringe dadurch eine Wechselwirkung des Strahles (einen physischen Zusammenstoß) mit der Materie des zumessenden Objekts zustande.
Meiner Meinung nach ist keine konkrete Messung einer Länge ohne materielle Wechselwirkung mit dem Objekt überhaupt möglich.
Was meinen Sie?
Viele Grüße
Jocelyne Lopez
Dr. Markus Pössel ist zwar heute auf meine Frage kurz eingegangen, jedoch steht die vollständige Klärung dieses streitigen Punkts aus meiner Sicht noch offen und weitere Erläuterungen von Dr. Markus Pössel sind hier noch erforderlich.
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