Blog – Jocelyne Lopez

Dr. Markus Pössel: Aussage zur logischen Inkonsistenz der Speziellen Relativitätstheorie?

Ich verweise auf meinen Eintrag Relativitätstheorie: Wasserwellen und Lichtwellen sind vergleichbar und gebe weitere Austausche aus der Diskussion Bitte um Klärung an
Dr. Markus Pössel
 im MAHAG-Forum wieder:

 

09.07.10 – Zitat von Mirko:

Kann mir mal jemand schlüssig erklären und ohne Relativitätstheorie., wieso mehrere Objekte, die die gleiche Relativgeschwindigkeit zu einer Wasserwelle haben, sich also mit gleicher Geschwindigkeit bewegen, sich aber an unterschiedlichen Positionen zu dieser Wasserwelle befinden, zur selben Zeit von dieser Welle erreicht werden sollen?

 

09.07.10 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Das möchte ich auch sehr gerne von Dr. Markus Pössel schlüssig erklärt bekommen… 
Gerade wegen dieser Frage habe ich nämlich 2008 mein Gedankenexperiment konzipiert und dem Albert Einstein Institut zur Klärung vorgelegt. 

Ich erinnere, dass das Postulat, das in meinem Gedankenexperiment zu akzeptieren war und von Dr. Markus Pössel akzeptiert wurde, ist, dass die Wasserwelle die gleiche Relativgeschwindigkeit zu allen verschiedentlich bewegten Beobachtern habe (wie in der Speziellen Relativitätstheorie für eine Lichtwelle). 

Wenn also alle Beobachter vom gleichen Standort (sprich mit gleichem Abstand zur Welle) zum gleichen Zeitpunkt sich frontal in Bewegung zur Welle setzen und dabei auch noch die gleiche Relativgeschwindigkeit zu der Welle haben, können sie nicht bei verschiedenen Abständen und zu verschiedenen Zeitpunkten von der Welle erreicht werden, sondern vielmehr alle zum gleichen Zeitpunkt und beim gleichen Abstand: Ihre Abstandsänderung zur Welle war ja zwangsläufig  jederzeit gleich, da sie die gleiche Relativgeschwindigkeit zur Welle per Definition hatten. 

Dr. Markus Pössel sagt aber im Rahmen dieser Konstellation aus, dass alle Beobachter je nach Aufenthaltsort früher oder später von der Welle erreicht werden, siehe Dr. Markus Poessel zu meinem Gedankenexperiment „Was würde am Strand passieren?”: „Daher gleich fuer Licht formuliert: Auch ein Lichtsignal wird die Beobachter an Ihrem Strand je nach deren Aufenthaltsort frueher oder spaeter erreichen“. Dies bedeutet jedoch, dass die Beobachter doch nicht die gleiche Relativgeschwindigkeit zur Welle hatten und das Postulat ist verletzt. Der einzige Aufenthaltsort, der allen Beobachtern zum selben Zeitpunkt gemeinsam wäre, ist übrigens einzig der Standort des Starts, bevor die Beobachter sich in Bewegung setzen (wenn sie also noch den Status von ruhenden Beobachtern haben).

Dass bewegte Beobachter früher oder später von der Welle erreicht werden je nach ihrer jeweiligen Geschwindigkeit zur Welle ist klassische Physik oder aber auch Lorentztheorie – aber die Spezielle Relativitätstheorie ist ja weder klassische Physik noch Lorentztheorie.

 

09.07.10 – Zitat von Mirko

[…] Du behauptest aber, das würde bedeuten, die Welle wäre überall zur selben Zeit. Warum das so sein soll, will ich von dir wissen. Deshalb habe ich eben danach gefragt:

 

09.07.10 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich habe es nicht nur behauptet, ich habe es mehrmals begründet: Ich habe eine logische Schlussfolgerung aus meinem Postulat gezogen, vielleicht hast Du es mehrmals überlesen. 

Also noch einmal die Konstellation, die definiert, vorgegeben, akzeptiert und berechnet wurde: 

Verschiedentlich bewegte Beobachter starten zum gleichen Zeitpunkt und mit dem gleichen Abstand zu einer Wasserwelle und haben auch bei ihrer Bewegung in Richtung Wasserwelle die gleiche Relativgeschwindigkeit zur Welle. 

Da eine Relativgeschwindigkeit definiert wird als Abstandsänderung pro Zeiteinheit, bedeutet es, dass alle Beobachter die gleiche Abstandsänderung in der gleichen Zeitdauer zur Welle zurücklegen und folglich alle am gleichen Aufenthaltsort und zum gleichen Zeitpunkt von der Welle erreicht werden. 

Dr. Markus Pössel sagt jedoch aus, dass die Beobachter an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeitpunkten von der Welle erreicht werden (wie in der klassischen Physik oder wie bei Lorentz), was jedoch logischerweise per Rückkehrschluss nur erfolgen kann, wenn sie doch nicht die gleiche Relativgeschwindigkeit zur Welle haben. Und damit ist das Postulat verletzt. 

Das Postulat kann nämlich nur respektiert werden, wenn alle bewegten Beobachter zum gleichen Zeitpunkt und beim selben Abstand von der Welle erreicht werden – was zwar unsinnig und unmöglich ist (außer wie gesagt beim Ruhezustand vor dem Start), aber ich habe nun mal dieses Postulat nicht erfunden, ich habe es nur in meinem Gedanken-experiment übernommen. 

 

09.07.10 – Zitat von agave:

Habe ich Ihre Beweisstruktur so richtig verstanden? 

Verschiedene Beobachter starten von ein- und demselben Ort mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in die Richtung einer auf die Beobachter zukommenden, der Relativi-tätstheorie gehorchenden Welle mit der Geschwindigkeit c. Die Beobachter bewegen sich aber, trotz unterschiedlicher Eigengeschwindigkeit, gegenüber der Welle alle identisch immer und jederzeit mit derselben relativen Geschwindigkeit. Denn — so sagt es ja die RT selbst — die durch jeden Beobachter immer und jederzeit gemessenene Geschwindigkeit der Welle ist immer gleich. Da das gleichzeitige Zusammentreffen mit der Welle logisch nicht zu akzeptieren ist, schließlich befindet sich jeder Beobachter durch seine einzigartige Eigengeschwindigkeit nach dem Loslaufen gegenüber der Emissionsquelle in unterschiedlicher Entfernung, liegt ganz offensichtlich in der RT eine logische Inkonsistenz vor.

 

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Siehe auch:
Wer entscheidet über Interpretationen der Relativitätstheorie?
Dr. Markus Pössel: Endlich eine eindeutige Aufklärung
Im Bildungssystem wird eine falsche Auslegung der Speziellen Relativitätstheorie gelehrt
Widersprüche der Speziellen Relativitätstheorie werden nicht ausgeräumt