4. Januar 2009
24 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
Nachstehend 24. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:
1982 – 5000 Briefe laden ein zur Konferenz über „Space-Time Absoluteness“ [ICSTA]
Stefan Marinov war schon als Student Politik-Dissident im kommunistischen Bulgarien und zugleich auch Physik-Dissident. Nach seiner Übersiedelung in den Westen entdeckt er, daß den Physik-Dissidenten auch im Westen keine Freiheit blüht. Er versucht einen internationalen Kongreß über Absoluten Raum und Absolute Zeit zu organisieren. Er lädt mit 5000 Briefen an wissenschaftliche Einrichtungen und Personen in aller Welt zur Teilnahme ein und bittet um Kongreßbeiträge zur „International Conference on Space-Time Absoluteness (ICSTA)„.
Im Veranstaltungsort Genua bittet er die örtlichen wissenschaftlichen Einrichtungen um Unterstützung: vergebens. Schließlich gewährt die Kongreßgesellschaft Unterstützung, und Marinov kann seinen Kongreß in Zusammenarbeit mit einer anderen Veranstaltung abhalten: ausgerechnet mit der Konferenz über „Parapsychology and Science in Comparison„! Die Parapsychologen als die einzigen Unterstützer der Relativitätskritiker! In dem Kongreßsaal mit 1000 Plätzen fanden sich zum Kongreßbeginn von den 5000 Eingeladenen ganze 12 Teilnehmer ein, deren Namen es wert sind, festgehalten zu werden: G. Barth, P. Felix, Liebetraut Hornung, P. T. Kolen, T. Lauxmann, G. Marföldi, S. Marinov, P. T. Pappas, J. P. Provost, C. Sigüenza, D. G. Torr, J. P. Wesley. Der Berichtsband „Proceedings of ICSTA“ (Graz, International Publishers East-West) ist 1983 erschienen (Titelblatt: 1982) enthält 27 Beiträge, von denen nicht alle auf der Konferenz gehalten, sondern einige ergänzend aufgenommen worden sind. (Vgl. Dok. Kap. 3, S. 348; Kap. 4, S. 384; Kap. 6, S. 960 – 962.)
1984, Februar – Preisausschreiben: 10000 Mark für eine Formel
Im „Südkurier“ (Konstanz) v. 11.2.84 setzt der Dipl.-Ing. Norbert Derksen einen Preis für eine mathematisch einwandfreie Herleitung der „Lorentz-Transformation„ aus. (Quelle: Barth, Gotthard: Der gigantische Betrug mit Einstein. Zwingendorf (Österreich) 1987, S. 78.) Ekkehard Friebe teilt 1992 mit, daß der Preis nicht vergeben werden konnte (In: Das Dogma der Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit. In: DPG-Didaktik-Tagungsband 1992, S. 552 – 555. Im Internet:
URL http://www.ekkehard-friebe.de/Dogma-Lichtgeschwindigkeit.pdf
1984 – „Il grande grido“ – „Der große Schrei“ nach dem Steuerzahler als Retter
Nach dem „Einstein myth and the Ives papers“ (1979) wird der Öffentlichkeit in den USA und den anderen englischsprachigen Ländern ein weiteres Signal gegeben mit dem Buch:
Santilli, Ruggero Maria: Il grande grido: Ethical probe on Einstein’s followers in the U. S. A. : an insider’s view; a conspiracy in the U.S. Academic-Governmental Complex on Einstein’s relativities? Newtonville, Mass. 1984. 354 S. Santilli ist als ausgebildeter Physiker 1967 von Italien in die USA eingewandert; er beschreibt seine Erfahrungen im dortigen Physik-Establishment. Sein Buch ist ein Akt der Verzweiflung wie das 1972 erschienene Buch Herbert Dingles: Science at the crossroads. Santilli hatte schon seit1978 die kritische Zeitschrift „Hadronic journal“ begründet und herausgegeben (s. o.). – In der Sache hält er die SRT nur innerhalb sehr enger Grenzen für gültig und fordert Experimente über die angebliche allgemeine Gültigkeit; die ART hält er für falsch. Kern seiner Befürchtungen: „the conceivable existence of a conspiracy in U. S. physics perpetrated by vested, academic-financial-ethnic interests to prevent the experimental resolution of the validity or invalidity of Einstein’s special relativity in the physical reality„ (S. 233) – Der „Große Schrei“ nach Gerechtigkeit und nach einer Ethik für die Wissenschaft ist durch Santillis persönliche Erfahrungen veranlaßt, argumentiert jedoch grundsätzlich im Interesse der Allgemeinheit der „fellow taxpayer„, weil er nicht nur eine minimale Objektivität in der Verwendung von Steuergeldern fordert, sondern die schwerwiegende Gefahr von Unterlassungen sieht, hierin völlig mit Dingles Position übereinstimmend. Hält das Physik-Establishment einer Selbstkorrektur nicht für fähig, weshalb er nur noch vom Steuerzahler ein Eingreifen erhoffen kann. Der Steuerzahler soll die Ausgaben für die Forschung kontrollieren, wo sie für „religiöse Dogmen“ anstatt für rationale Wissenschaft ausgegeben werden. Berichte über die Resonanz dieses Buches liegen bisher nicht vor. (Dok. Kap. 4, S. 770 – 772.)
(G.O. Mueller)